Montag, 31. Dezember 2007

Ein gutes Neues!!!

Noch ein paar Stunden und das Jahr 2007 ist Geschichte. Die Highlights von dem fast verloschenen Jahr sind für mich Folgende:

1) wild gewordene, tollwütige Gehwegstopper wurden verhaftet
2) Es lebe der Einheitssonnenschirm in Stuttgart
3) die böse Macht der Heizpilze wurde eliminiert
4) alle Raucher wurden obdachlos und zur Randgruppe ernannt
5) Stuttgart 21 spaltet das Schwabenländle zur multiplen Persönlichkeit
6) Stuttgart ist trotzdem schön!
7) Die Stadionwurst wird wegen unanständigem Aussehen strikt verboten
8) Der VFB wird Meister (grööööööööööööhl, war nur ein blöder Scherz!!!)
9) Die Prohibition auf der Schlossplatztreppe tritt in Kraft
10) Ein neuer Gucci-Shop verhindert, dass Miss Rich und Miss Marple in eine Depression fallen

Ich bin auf 2008 gespannt. Natürlich sinniere ich in den paar Stunden bis zum Feuerwerk auch über meine persönlichen (guten?!) Vorsätze und habe die Wahl zwischen:

1) Rauchen aufhören - was ich nicht machen werde, weil man vor den Lokalen sehr nette Menschen kennenlernt, die alle das selbe Laster haben. Find ich sehr gut, denn mit denen wird es beim gemeinsamen Weggehen niemals eine Diskussion über den Blauen Dunst geben!
2) Eine Diät! - Nöööö, die kulinarischen Genüsse sind der Sex im Alter. Außerdem will ich nicht aussehen wie eine ausgetrocknete Dörrpflaume. Mit Genuss gut Essen, gehört für mich dazu und ich glaube ich brauche mir auch keine Sorgen zu machen, meine Kostümchen in 38 passen wie angegossen.
3) Nicht mehr so zickig sein! Hallo! Dann könnten wir den Blog gleich schließen. Nein, das kommt nicht in Frage. Zickig ist in maßen prima und hält auch unangenehme Menschen prima auf Abstand.
4) Mehr Sport - gut ich gebe zu, ich habe mich im neuen Jahr in einem Reitverein angemeldet. Da gibt es auch Sonntagsreiter - das klingt nicht unbedingt nach Schweißperlen auf der Stirn. Ich finde das muss reichen!
5) Weniger Strafzettel: langsam ist es peinlich. Die Politessen in Stuttgart Mitte grüßen mich schon mit meinem Namen und die Autobahnpolizei lädt mich nach einer rasanten Fahrt gerne mal zum Kaffee ein. Ich finde es ja schön, so viele neue Bekannte zu haben - aber die sind recht teuer... Anstatt Bußgeldbescheiden, könnte ich von dem gesparten Geld auch nette Schuhe und Handtaschen shoppen.
Anderer seits: bevor das Tempo 130 kommt, möchte ich meinen PS gerne noch ein wenig Auslauf gönnen. Und warum hat der Breuninger noch keinen Drive in erfunden? Ich parke schon gerne ganz genau vor dem Geschehen!

Ich habe nur ein paar kleine Vorsätze für 2008. Glücklich sein, meine Umwelt nicht bis an die Grenzen terrorisieren, meine Freundschaften pflegen, weiterhin Spaß und Erfolg in meinem Job zu haben und zu erarbeiten und meine Grundzufriedenheit zu behalten.

Jetzt wünsche ich erst mal einen guten Rutsch ins Neue Jahr, zündelt um 24 Uhr nicht zu sehr und bindet bitte der Nachbarskatze keine Chinaböller an den Schwanz!
Denkt daran, dass Ihr mit allen Vorsätzen 365 Tage Zeit habt und es auch keine Niederlage darstellt, die guten Vorsätze zu vergessen. Wir werden alle älter und somit auch vergesslicher. Ganz wichtig: bleibt gesund und munter, habt viel Spaß und genießt das Leben auch ohne die bösen Heizpilze aus den Vollen!

Ein fröhliches Neues wünscht Euch Eure Miss Marple!

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Zwischenstopp in Stuggi

Heute bin ich etwas abgehetzt und auch von dem vielen Essen, Trinken, Weihnachten feiern, alles mögliche feiern, Trinken, Trinken, ausschlafen, etwas gerädert wieder in der geliebten Hauptstadt eingeschlagen. Wie es sich für eine brave Tochter gehört, war ich natürlich bei den Eltern und habe dort ausgiebig mit Freunden Weihnachten begossen. Mehrfach und mehrtägig.
Ich möchte nicht sagen, dass mir das in Stuttgart nicht ähnlich ergangen wäre, aber ich hätte mich nicht auf vier paar Schuhe, 4 Jeans, ein paar Pullis und Tops beschränken müssen und auch die Jackenauswahl hätte ich je nach Outfit wählen können.
Jetzt genieße ich den goldenen Lieferservice mit Chinafraß, den es so nur in einer Stadt und nicht in einem Dorf geben kann (in einem Dorf fällt es auf, wenn ein Hund fehlt). Allerdings tingel ich morgen gleich weiter, aber nicht mehr aufs Land. Silvester in Hamburg. Da das letztes Jahr schon durchgemacht habe, weiß ich um den Vorteil des Auswärts feiern. Keiner kann nachher sagen: du bist doch da auf der Straße gelegen, ich hab Dich an Deinen Schuhen erkannt. Da kann ich zukünftig erhobenen Hauptes über die Königstraße stöckeln und muss nicht befürchten, Leute zu treffen, die ich nicht mehr kenne….

Dienstag, 25. Dezember 2007

Die stille Nacht – recht aufgewacht!

Nun ist es hinter uns und fast 365 Tage liegen vor uns um die Weihnachtsgans zu verdauen.

Nach dem gestern zwischen achtzehn und dreiundzwanzig Uhr im Kreise der Familie keine Katastrophen zu verzeichnen waren (es gab ja auch keine Weihnachtsgrippe auch Wachs) und auch Onkel Hans nicht sturz betrunken und kopfüber im Lametta hing (er hat in diesem Jahr keine alkoholischen Geschenke bekommen), ich auch davon abgesehen habe Gassenhauer anstatt der Weihnachtsgeschichte vorzutragen, waren alle Mitmenschen, die mit mir Weihnachten verbrachten sehr zufrieden.

Ich habe mir dann voller Zufriedenheit ab dem Feierendpunkt, mein jährlich wiederkehrendes After X-Mas Programm gegönnt und bin in die Boa gehoppelt und habe mich mit meinen Freunden getroffen. War nett und hat mir viel Lästerinput gegeben! Zuerst einmal waren natürlich alle Fossilien da – die glaube ich ein Klappbett in der Disco stehen haben, weil sie seit nun mehr dreißig Jahren immer da sind. Der Rest war fremd, der Gattung Versicherungsvertreter und Autoverkäufer und unbedingt Notgeil! Die Mädels dazu entweder Marke Ische oder Frisösengaby und willig. Sehr lustig, denn ab Mitternacht bissen sich die Gäste in allen möglichen Ecken und Stellungen in den Kopf.

Es wird wohl vermutlich in neun Monaten eine Discofoxbabyschwemme geben. Neben mir saß ein Typ auf einem Barhocker, der tatsächlich seinem Kumpel stolz erläuterte, dass er zu Weihnachten Potenzpillen geschenkt bekommen hätte und diese auch gleich ausprobieren müsste. Was aus dem Ständerboy geworden ist weiß ich nicht, ich war heil froh als er mit einer Chantalle aus dem Osten von Deutschland das Weite gesucht hatte. Nun meine Bekannten und ich hatten den Wunsch noch ein wenig weiter zu ziehen und wir gingen in den Lichtblick zur Weihnachtsparty.

Es liefen die ganzen alten Lieder von ACDC über Techno und was sonst noch und die Stimmung war fulminant (lag auch an den Wodka Bull). Jedenfalls lungerte ein kleines Frettchen im Ölaugenlook an der Bar rum und sprach mich und eine Bekannte an. „Ey grrrraaaaasssss und konkret - Aldde wie alt bisch Du?“ sprach das Teilchen uns an, die Antwort war hart aber herzlich: „Ey Aldder, voll vierzisch und voll konkret verheiratet und du könntesch direkt mein Sohn sein ey“. Der Dönerbruder verschwand so schnell wie eine Sternschnuppe am Himmel und sprach in seinem Businessdeutsch sofort andere Mädels an.

Neben uns lungerte ein nicht ganz schlecht aussehendes Singleteilchen an der Bar herum, der sich zwar die Augen fast verrenkte um uns anzuglotzen, aber nicht den männlichen Mumm besaß sich zu artikulieren. Er verschwand dann auch plötzlich – allerdings vermutlich unter der Bar um ein Nickerchen zu machen. Meine Bekannte und ich erörterten dann, dass es recht schwer wäre adäquate Menschen kennen zu lernen. Meine Bekannte ist eine sehr attraktive Frau, lustig, humorvoll und ich kann mir einfach nicht vorstellen, warum so ein positiv wirkender Mensch, keinen Partner kennen lernt.

Ich habe ja meinen Mister Stringer, habe aber auch Augen im Kopf und finde es sehr schwer nette Männer (keine Ersatzteile) auszumachen. Liegt auch daran, dass von den Kumpels keiner mehr ne ordentliche Kinderstube hat und mal ein wenig zuvorkommend ist. Jetzt frag ich mich halt langsam, ob es beim Weggehen nur noch ums poppen geht –siehe den Viagraboy von oben – und alle Singles zwischen dreißig und fünfzig mit pränatalen Beziehungsspätfolgen zu kämpfen haben und nicht mehr fähig sind, sich ordentlich und ohne gleich mit der Türe ins Haus zu fallen, vorzustellen.

Der Gipfel des Glücks war mein Taxifahrer, der mich heimbringen sollte – der mir morgens um fünf die Frage stellte – ob ich nicht eine Freundin für ihn hätte?!? Hallo? Ich hatte mit meinen sechs Wodka Red Bull und meinem Magen zu tun und außerdem kein Vermittlungsschild auf der Stirn kleben. Geht’s noch?

Montag, 24. Dezember 2007

Fröhliche Weihnachten!

Lieber Leser,

ich wünsche heute mal nur ganz anständig ein frohes Fest!
Möge die Weihnachtsgans gut schmecken - auch die doofen Würstchen mit trockenem Kartoffelsalat. Ich hoffe der Weihnachtsbaum steht nicht in Flammen, die Geschenke sind reichlich, adäquat und landen am 1. Weihnachtsfeiertag nicht gleich in Ebay.
Auch wünsche ich ein harmonisches Fest in der Familie, keinen Zwist mit Onkel, Tante und Schwiegermutter, morgen auch keinen schweren Kopf vom gestreckten Glühwein, oder dem gut gemeinten Flötenkonzert der lieben Kleinen. Ich wünsche einfach viel Spaß und dass der Abend ein Erfolg wird.

Ich habe mit zarten fünf Jahren, an Weihnachten ja mal unsere Weihnachtgrippe in Brand gesetzt. Was musste auch das Christuskind, filigran in Wachs geformt in der Grippe liegen? Ich dachte das sei die Aufforderung, das kleine Ding anzuzünden. Ich sehe schon, ich war auch im zarten Alter von fünf schon ein Weihnachtsgrinch der ersten Güte!

Mal sehen wie unflädig es heute wird. Ich habe mir fest vorgenommen, meine Eltern nicht bloß zu stellen und mich zu benehmen. Bericht folgt in Kürze!

Fröhliche Weihnachten!!!

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Das Internet - perfekt auf die Vorlieben des User zugeschnitten!

Dank der Werbung meines Internetanbieters und dem Versprechen, meine, als erstes auf dem MAC erscheinende Startseite - genauestens der über mich ermittelten Zielgruppe - zu gestalten, habe ich damals gedacht, was ein toller Service.

Wenn ich mich als Zielgruppe beschreiben müsste - würden mit spontan viele Informationen und Werbebotschaften einfallen, die ich mit wunden Fingern anklicken würde! Die offizielle Gucci-Side oder die Burberry-Homepage, von mir aus auch die von Porsche oder Stylebop.com, diverse Schuhanbieter mit Luxusmarken müssten auf meiner Startseite lustig aufpoppen, blinken und blitzen. Das wäre auf mich so was von zugeschnitten.

Doch zum Beispiel heute hatte ich folgende Startseite: 1. das Sacomat-Hunde WC erhältlich in der Schweiz, 2. einen virtuellen Tierfriedhof mit integrierter Kondolenzliste, 3. eine Pokerschule für Profizocker, 4. einen Stützstrumpf und Korsetthersteller für die Dame ab Scheintot.

HALLO!!!! Habe ich damals unter extremen Drogeneinfluss gestanden, bevor ich mein Profil ausgefüllt hatte und angegeben, dass ich ein Hundeklofetischist bin, der mit protesenbeigen Stützstrümpfen, nachts über den virtuellen Tierfriedhof joggt und am Schluss mit Tierleichen auf dem Grabstein Poker spielt?

Ich finde meine Anzeigen sind echt an mir vorbei! Da würde ich mir ja noch eher gefallen lassen, Anzeigen von rumänische Schönheitschirurgen für Nasen OP’s ohne Narkose durchgeführt aber billig oder auch Anbieter von revitalisierenden Gesäßcremes auf meinem PC vorzufinden.

Auch sehr nett - auf Stuttgart Subjektiv kommt oft die Bannerwerbung "Parken Airport Stuttgart", oder "Weihnachtsgeschenke schnell und günstig"! Wir sind aber doch ein Zickenblog! Wir wollen gut und teuer kaufen und auch kein Schnäppchenangebot am Flughafen zu parken! Warum schaltet nicht Bentley einen Banner? Oder der Herr Mang vom Bodensee. Von mir aus auch noch Kerns Pastetchen mit dem exklusiven Molekularmenü?

Lieber Systemadministrator! Überdenke bitte ganz schnell dein unflädiges und rüppelhaftes Verhalten, sonst haue ich Dir meine super günstig erworbenen Trombosenstützstrümpfe um die Ohren!

Fröhliche Weihnachten - Deine Miss Marple - die Zielgruppe 39 + mit hohen Ansprüchen und Aversionen gegen virtuelle Tierfriedhöfe!

Sonntag, 16. Dezember 2007

Latinos vor Weihnachten

Gestern Abend waren Miss Marple und meine Kleinigkeit mal wieder auf der Rolle. Ab zur Latino-Party im Brunnerz. Das war sehr lustig. Allerdings war auch das Publikum sehr lustig.
Da hatten wir ein Gemisch aus feurigen Italienern (Italiener, schütteres Haar, die Spaghetti schlürfend, Gesichtsmöse, Mittelscheitel), Spaniern (Andy Garcia für arme, Silberblick mit 90 Grad Winkel, x-Beine Marke untrtainiert), Abteilungsweihnachtsfeiergästen (alle zwischen 17 und 23, der deutschen Sprache nicht möchte – zumindest konnte ich keinen einzigen vollständigen und/oder korrekten satz aufschnappen, nicht nach 15 Minuten angestrengten lauschen), Homies (Van Dutch Base Cap, Rapperjeans, Baseballshirt, weiße Addidas Sneaker, Rapperplaster auf der Wange Marke Jay-Z) und Normalos (Birnenhintern, leicht zu enge Bluse, aber adrett).

Aber es haben sich Konstellationen ergeben, die den Friedensnobelpreis verdient hätten. 50 Cent auf schwäbisch tanzte Salsa (!!!) mit einer Normalobraut (!!) und hatte nen Hüftschwung, der Jennifer Lopez hätte neidisch werden lassen. Dann sah ich die Abteilungsweihnachtsfeiermädels mit Nikolausmützen mit Preisschild (müssen die die Dinger am Montag bei Nanu Nana wieder umtauschen oder was) Wichtelgeschenke verteilen – bei deren Sprechverhalten hätte ich vermutet, dass die im Wortschatz „geben“, „schenken“, „miteinander“ oder so was anderes weihnachtliches gar nicht drin haben.

Es war ein sehr lustiger Abend, und ich versuche noch immer auszunüchtern.

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Ladies Night

Gestern war eine Taschenparty und ich war nicht da. Na toll.
Da ist DIE TupperParty für verwöhnte Gören und ich muss arbeiten. Ok, eigentlich war ich nicht zu hitzig arbeiten, denn der Termin war für 22 Uhr angesetzt und zur Zeitüberbrückung sind eine Kollegin und ich mit unserem Chef ins Kino. Der neue Film mit Till Schweiger, die Damen wollten was fürs Auge. Allerdings haben wir Dusseln nicht auf die Reihe bekommen, was es heißt, wenn da überall Ladies Night davor steht.
Schon bei den Sektgutscheinen waren wir skeptisch, aber wir sind ja Schwaben und nen geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul. Aber um ehrlich zu sein, wer trinkt schon Sekt. Verheerender wurde es, als wir bepackt mit den obligatorischen Kinopoppcorn bewaffnet vor dem Saal ankamen. Lauter Mädels, ausgelegte Galas und Mumm-Sekt und das in einem abgesperrten Bereich. Unser Chef fühlte sich sichtlich unwohl und auch die Tatsache, dass er sich ne Gala unter den Arm geklemmt hatte, machte die Situation nicht besser. Wir haben ihm dann auch den klebrigen Sekt eingeflösst und dann hat er sich etwas entspannt.
Drinnen im Saal haben wir unsere Plätze eingenommen und ich habe mich in meinen Popcorn vergraben. Ladies Night enthält aber auch eine dusselige Verlosung eines Überschaungspaketes und eines Jahresabos von Brigitte. Also betrat plötzlich ein Milchbubi den Saal und erläuterte Flüsternd die Spielregeln und die auserkorene Glücksfee zog eine Gewinnerin. Die dumme Pute saß auch noch auf meinem Platz. Also habe ich mich wieder aus meinen Popcorn hervor gebraben und mich nach rechts (da saß mit einem Rache-ist-süß grinsen mein Chef) und nach links (das murmelte meine Kollegin „Brigitte? Needanke, InStyle ja, aber Brigitte nein“) versichert, dass das jetzt nicht ein Scherz ist. Es war keiner. Also musste ich vor zu Milchbubi, der in der Körpergroße wohl bei 1,60 m gescheitert ist.
Ich hatte mit einer anderen peinlich berührten Gewinnerin dann die Wahl zwischen Überraschungspaket und einem Umschlag. In Erinnerung der Worte meiner Kollegin in Bezug auf Brigitte wählte ich das Überhaschungspaket. Da war ein Bee-Schaal (Bee, der neue Film von den Machern von Schrek – so sagt es die Werbung) und ein Bee-Weihnachtsbaum (den kann man nicht mal bei Ebay verhökern, dafür kommt man in den Knast) und einem Paris-Reiseführer (wenigstens was brauchbares).
Den Schaal habe ich großherzig einer Sitznachbarin aufgeschwatzt – ich weiß bis jetzt noch nicht, ob sie das Ding wirklich haben wollte.

Dann wurden wir mit einem leichten, seichten, einfachen, netten und lustigen Film belohnt. Der war sehr schön und wenn ich dran denke, lache ich noch jetzt Tränen.

Da konnte uns nicht mal mehr die Laune dadurch verdorben werden, dass der Termin warum wir das ganze überhaupt auf uns genommen haben, ausgefallen ist. Wir haben dann mit ein paar weiteren Kollegen die Kantine gestürmt und uns mit Bier über Wasser gehalten.

Ein schöner Stuttgarter Abend.

Sonntag, 9. Dezember 2007

Ab ins Kloster

Da sitze ich nun. Hinter den Berger hinter den sieben Zwergen. Aber ganz von vorne.

Mein Vater hatte Geburtstag – nen runden Geburtstag. Dazu hat er seine Freunde aus aller Welt eingeladen und alle mussten nach Bayern. Genauer gesagt, nach Ettal. Das betraf natürlich auch mich.
Also habe ich mich am Freitagvormittag in meinen Flitzer geworfen und bin munter nach Ettal unterwegs. Das Fahren macht mir ja Spaß. Ich singe so vor mich hin und überlege, wie das alles so kommen wird. Es kam schlimmer.
Ich komme an in meinen Stiefeln mit Absätzen, die die Rentnerarmada erstarren ließ. Das Strickkleid waren meine Eltern schon gewohnt, die Anwohner des Dorfes nicht. In dieser Aufmachung bin ich erstmal mit Mutti den Zwergschnauzer ausführen gegangen und habe mich Klatsch und Tratsch- seitig wieder auf Stand bringen lassen. Verwandtschaft, Freunde, Bekannte, Heimat…
Dann mit der ganzen Gästeschar zum Kaffeetrinken (warum müssen Rentner eigentlich immer noch einen Kaffee vor die Party dazuplanen – soll das wach halten oder die Gäste frühzeitig ins Bett bringen, weil sie den ganzen Tag nicht durchhalten). Mein Bruder kam (die Ratte) natürlich zu spät und konnte dem Kaffeekränzchen nicht beiwohnen (der Verräter). Aber wir haben uns dann ganz elegant abgeseilt und sind mit meinem Neffen ne Runde das Kloster inspizieren gegangen (immer noch im Strick-Mini auf Hacken).
Dann umziehen. Die Kleiderordnung war: Dirndl oder gedeckt. Hä? Das lass ich mir nicht bieten.
Also rein in mein Kostümchen, das wie eine zweite Haut saß und ab in die Stiefelchen. Als kleine Protestnote habe ich die Jimmy Choos mit 8cm Hacken ausgesucht – ich muss ja nicht laufen.
Die Rentner waren nicht zu halten – aber keiner hat es gewagt mich zum tanzen aufzufordern. Ziel erreicht.

Das Ambiente: Kloster, Bieranstich, regionale Musikband, Bayrischer Landgasthof und Bayrisches Landhotel. Ich möchte niemanden zu nahe treten, aber ich bin sehr froh, wieder in Stuttgart zu sein.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Laternenbasteln im Kindergarten

Gestern war vorweihnachtliches Damentreffen in Kreise einiger Freundinnen von mir. Der Event findet jedes Jahr statt und war bisher immer sehr lustig.
Vor allem weil es jedes Jahr, einen zu erwichtelnden Wanderpokal gibt - die Penistasse (original Größe und Anmutung) aus Keramik, die dann ein Jahr lang in der jeweiligen Küche (gut sichtbar) der armen Sau steht, die ihn gewonnen hat. Gott sei Dank ist dieser Kelch an mir bisher immer vorbei gerammt. Die Tasse passt aber auch mit der Farbe Hornhautumbra, so gar nicht in meine Designerküche in der Farbe Taupe.

Jedenfalls sind alle Damen außer mir Muttertiere. Nicht falsch verstehen - ich mag Kinder sehr gerne. Ich mag Kinder die gut erzogen sind und nicht ständig in der Nase popeln und den Popel an mein Bein schmieren wollen und auch nicht im Supermarkt schreiend und wütig auf dem Boden robben, weil sie die Cornflakes mit Bob der Baumeister Spiel nicht bekommen.

Ich finde die Abende im Kreise von Vollblutmuttis etwas schwierig für mich. Leider kann ich den ganzen Abend nicht mitreden und sitze stumm staunend auf meinem Stuhl. Ich erfahre zum Beispiel, dass Horst-Kevin seit er auf Jutewindeln umgestellt ist, wesentlich schneller geschmeidigere Geschäftchen macht (was kein Wunder ist, der denkt sich: Augen zu und durch, dann kommt die dämliche Kratzwindel fixer von meinem Hintern), Larissa-Chantalle schon drei Legosteine vom Legobauernhof verschluckt hat (ob sie jetzt ein Kuhstall im Magen bauen will?), sich Leander aus lauter Trotz, weil er ein kleines Schwesterchen bekommen hat, permanent in der Waschtrommel versteckt und Mutti ihn leider schon ein paar mal aus versehen bei 90 Grad mit gewaschen hat (was man leider auch an seiner Entwicklung merkt.

Auch die weiteren Gespräche des abendlichen Verlaufes, zum Beispiel zum Thema Kaiserschnitt, Brustentzündungen in der Stillphase und Schwangerschaftsrückbildungsgymnastik im Gemeindezentrum von Klein Klattbach, sind mir etwas fremd. Zumal die Mädels alle nichts trinken, weil sie stillen und damit nicht mal zur fortgeschrittenen Stunde lustiger werden.

Nun, um mich endlich auf den Geschmack des eigenen Kindes zu bringen, habe ich eine Einladung bekommen, just in dem Gemeindezentrum wo auch Schwagym angeboten wird, mit den Kindern Laternen zu bastelt. ICH! Meinen meine Freundinnen wirklich das eine prima Idee ist? Ich meine, wie ich mich kenne bringe ich den Kindern erst mal gutes Fluchen bei, danach geselle ich noch die eindeutigen Handbewegungen des Stinkefingers dazu und dann bastle ich mit den Kids zum Abschluss noch Geräte die Krach machen und briefe die Kids auf die Benutzung der Instrumente von 24 Uhr bis 5 Uhr früh!

Nach dem ich mich bisher kinderlos prima geschlagen habe - auch die angebotenen Patenschaften dankend abgelehnt habe, noch nie als Babysitter fungieren musste, werde ich mit neununddreißig Plus nicht mehr anfangen umzudenken.
Die Kinder denen meine Wenigkeit erspart blieben ist - werden es mir später sicherlich danken, sie werden einmal gesellschaftlich wesentlich besser dastehen, ohne meinen ungünstigen Einfluss in der Kindererziehung!

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Sonntagsfahrer - jetzt auch Mittwochs

Miss Marple hat schon wieder soooo’n Hals!
Heute früh (ich hatte es wie immer eilig ins Geschäft zu kommen), waren mindestens 10Sonntagsfahrer unterwegs. Hey es heißt Sonntagsfahrer - die sollen doch gefälligst Mittwochs die Karre stehen lassen.

Aus meiner Tiefgarage raus gefahren, hinter ein Opel Vectra mit Hutablage und Karomütze drauf, hinterher gezuckelt. Der ältere Herr war gefühlte 105 Jahre alt und hat auch gleich mal ein paar Mülltonnen gestreift, die auf der Straße, auf Leerung gewartet haben. Mit rasanten 10 Km/h bin ich hinter Opi hergeschlichen, immer mit dem Gedanken „ich hab es eilig - bitte biege rechts ab - ich muss links“. An der Kreuzung habe ich den Senior dann wagemutig „geschnalzt“, war aber gleich hinter einer gebärfreudigen Mutti mit drei Aufklebern auf der Heckscheibe: Anton, Lisa und Lord an Bord, gefangen.

Die fuhr auch nicht schneller als 15 Km/h und den Kindern gefiel mein von Hektik gezeichnetes Gesicht so gut, dass mir die Rotznasen auch gleich die Zunge rausstreckten.
Ich hasse debile „Winke-Kinder, die wie ein Wackel Dackel auf dem Rücksitz sitzen und winke, winke machen. Da sind alle Teletubbies zusammen noch netter! Ob in Bus, Bahn oder Auto - die Bratzen sollen einfach die Nase in Fahrtrichtung stecken und nicht glotzen! Jedenfalls hab ich Mutti angehupt und so lange genötigt, bis sie entnervt in eine Parklücke geschlichen ist.

Bahn frei für mich? Keineswegs! Ein Elektroauto, Marke Rasenmäher für Großgrundbesitzer, schlich an der nächsten Ampel vor mir her. Das war zuviel, meine Laune im Keller, mein Fuß zuckte auf dem Gaspedal nervös hin und her und als ich sportlich in einer Einbahnstraße knapp kalkuliert an dem Möchtegernauto grad so vorbei schoss, wackelte das Vehikel bedenklich. Ob das Ding danach umgekippt ist weiß ich nicht.

Ja ich weiß! Ich bin ein rücksichtsloser Straßenrambo! Aber meine Hemmschwelle zur Nötigung ist nach dem Aufstehen besonders groß. Wie heißt es doch so schön? Wer bremst verliert. Und Slow Motion fand ich schon immer Scheiße.

Dienstag, 4. Dezember 2007

City mal anders

Gestern Nachmittag war ich nichts ahnend kurz in der City. Da ist zurzeit die Hölle los. Das freut mich ja auch sehr für den Einzelhandel. Sollen das Geschäft und der Rubel rollen und unsere Wirtschaft wieder etwas in Schwung kommen.
Aber ich bin erstarrt, als ich am Rathausplatz um die Ecke gebogen bin. Da waren 3 blaue Gestalten. Offensichtlich so eine Promotour vom Apollo Theater für Blue Man Group.
Die sehen ja strange aus. Die, die sich das ausgedacht haben, sind bestimmt nicht ganz normal. Aber doch irgendwie lustig. Die verziehen keine Miene, gucken nur komisch und spielen mit allem, was sich ihnen in den Weg stellt. Darf ich mitmachen???

Sonntag, 2. Dezember 2007

Das Balzgehabe der Jugend von heute

Gestern waren Miss Marple und meine Wenigkeit auf einem Konzert. Die Aftershowparty war in einer großen Disse im Randgebiet zu Stuttgart. Wir waren noch niemals dort, deswegen haben wir uns breitschlagen lassen, noch ein bisserl mitzufeiern. Also ab ins Abenteuer.
Ich war zunächst begeistert, denn das Konzept des Schuppens war gar nicht so schlecht. Lauter kleinere Tanzflächen, sodass nicht das Großraumflair durchdringen konnte. Wir sind auch mal raus und haben uns kurzfristig unter das Volk gemischt, aber das ist einen eigenen Post wert.
Bewaffnet mit einem GinTonic haben wir uns an die Balustrade gestellt und die Leute auf den Tanzflächen beobachtet.

Mal ehrlich, wo ist denn unsere Kultur hin. Da ein Mädelstrupp beim ultimativen abhotten und fallussymbolartigen Bewegungen. Je nach Figur sah das auch ganz nett aus. Daneben eine Gruppe Jungs, etwas unbeholfen, natürlich das Bier im Anschlag und abcheckenden Blicken in die Meute.
Echt da gab es kein Pärchen, nein, nur Trupps von Mädels oder Jungs. Ein Übergriff war selten und wenn dann recht unbeholfen. Antatschen, sabbernder Blick, wackeliger Hüftschwung – also eher unelegante Annäherungsversuche.

Sehr lustig, aber ich war schockiert. Kann hier denn keiner mehr flirten? Sind denn alle so abgestumpft, dass ein Augenaufschlag, Haare zurücklegen, ein netter Spruch, eine charmante (betone nochmals charmante) Einladung auf nen Drink nicht mehr drin ist? Woher kommt das? Sind wir wirklich alle so abgestumpft, dass wir zu unbeholfen sind, jemanden Kennen zu lernen?

Samstag, 1. Dezember 2007

Aliens in Stuggi-Town

War gestern Mittag in der City - mit der festen Vorgabe, mindestens drei Geschenke für den konsumgeschwängerten 24. Dez. zu kaufen. Bööööh! Es sind Aliens unteregs in Stuggi Town! Da rennen einen in der Markthalle, niedergeschminkte, wohlsituierte, von Beruf Hausfrau und in weiche Ozelottmäntelchen eingewickelte Schrabnellen über den Haufen, nach dem Motto: jetzt komm ich, dann komm ich und danach komm ich auch - geh weg, ich bin wichtiger... Das ganze gepaart mit einem arrogant - verzerrten Blick (kann aber auch durch das fünfte Lifting kommen, dass leider in die Hose gegangen ist). Da drücken sich die Fregatten mit passendem Ozelotthaarreif an Dir vorbei - als wären sie Queen Mum persönlich - und man hat gefälligst Platz zu machen. Mit kommen die Damen so vor, als hätten sie den Spaß am Leben verloren und würden vom Frustplaneten der schwarzen Amexkreditkarte kommen. Das Leben wird nur kurz beim Zahlvorgang eingehaucht...
Ich frage mich nun: hätten diese Damen nicht mehr Spaß und die passende Anerkennung, wenn sie ein wenig freundlicher durchs Leben stöckeln würden?
Ich fände es jedenfalls gewinnbringender als mürrische Frustration.
Vielleicht erfinden die Schönheitschirurgen ja auch endlich die "freundliche Schlauchbootlippe", die positiv an den Mundwinkeln nach oben zeigt - es würde den Tag unendlich verschönern.