Donnerstag, 13. Dezember 2007

Ladies Night

Gestern war eine Taschenparty und ich war nicht da. Na toll.
Da ist DIE TupperParty für verwöhnte Gören und ich muss arbeiten. Ok, eigentlich war ich nicht zu hitzig arbeiten, denn der Termin war für 22 Uhr angesetzt und zur Zeitüberbrückung sind eine Kollegin und ich mit unserem Chef ins Kino. Der neue Film mit Till Schweiger, die Damen wollten was fürs Auge. Allerdings haben wir Dusseln nicht auf die Reihe bekommen, was es heißt, wenn da überall Ladies Night davor steht.
Schon bei den Sektgutscheinen waren wir skeptisch, aber wir sind ja Schwaben und nen geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul. Aber um ehrlich zu sein, wer trinkt schon Sekt. Verheerender wurde es, als wir bepackt mit den obligatorischen Kinopoppcorn bewaffnet vor dem Saal ankamen. Lauter Mädels, ausgelegte Galas und Mumm-Sekt und das in einem abgesperrten Bereich. Unser Chef fühlte sich sichtlich unwohl und auch die Tatsache, dass er sich ne Gala unter den Arm geklemmt hatte, machte die Situation nicht besser. Wir haben ihm dann auch den klebrigen Sekt eingeflösst und dann hat er sich etwas entspannt.
Drinnen im Saal haben wir unsere Plätze eingenommen und ich habe mich in meinen Popcorn vergraben. Ladies Night enthält aber auch eine dusselige Verlosung eines Überschaungspaketes und eines Jahresabos von Brigitte. Also betrat plötzlich ein Milchbubi den Saal und erläuterte Flüsternd die Spielregeln und die auserkorene Glücksfee zog eine Gewinnerin. Die dumme Pute saß auch noch auf meinem Platz. Also habe ich mich wieder aus meinen Popcorn hervor gebraben und mich nach rechts (da saß mit einem Rache-ist-süß grinsen mein Chef) und nach links (das murmelte meine Kollegin „Brigitte? Needanke, InStyle ja, aber Brigitte nein“) versichert, dass das jetzt nicht ein Scherz ist. Es war keiner. Also musste ich vor zu Milchbubi, der in der Körpergroße wohl bei 1,60 m gescheitert ist.
Ich hatte mit einer anderen peinlich berührten Gewinnerin dann die Wahl zwischen Überraschungspaket und einem Umschlag. In Erinnerung der Worte meiner Kollegin in Bezug auf Brigitte wählte ich das Überhaschungspaket. Da war ein Bee-Schaal (Bee, der neue Film von den Machern von Schrek – so sagt es die Werbung) und ein Bee-Weihnachtsbaum (den kann man nicht mal bei Ebay verhökern, dafür kommt man in den Knast) und einem Paris-Reiseführer (wenigstens was brauchbares).
Den Schaal habe ich großherzig einer Sitznachbarin aufgeschwatzt – ich weiß bis jetzt noch nicht, ob sie das Ding wirklich haben wollte.

Dann wurden wir mit einem leichten, seichten, einfachen, netten und lustigen Film belohnt. Der war sehr schön und wenn ich dran denke, lache ich noch jetzt Tränen.

Da konnte uns nicht mal mehr die Laune dadurch verdorben werden, dass der Termin warum wir das ganze überhaupt auf uns genommen haben, ausgefallen ist. Wir haben dann mit ein paar weiteren Kollegen die Kantine gestürmt und uns mit Bier über Wasser gehalten.

Ein schöner Stuttgarter Abend.

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