Dienstag, 25. Dezember 2007

Die stille Nacht – recht aufgewacht!

Nun ist es hinter uns und fast 365 Tage liegen vor uns um die Weihnachtsgans zu verdauen.

Nach dem gestern zwischen achtzehn und dreiundzwanzig Uhr im Kreise der Familie keine Katastrophen zu verzeichnen waren (es gab ja auch keine Weihnachtsgrippe auch Wachs) und auch Onkel Hans nicht sturz betrunken und kopfüber im Lametta hing (er hat in diesem Jahr keine alkoholischen Geschenke bekommen), ich auch davon abgesehen habe Gassenhauer anstatt der Weihnachtsgeschichte vorzutragen, waren alle Mitmenschen, die mit mir Weihnachten verbrachten sehr zufrieden.

Ich habe mir dann voller Zufriedenheit ab dem Feierendpunkt, mein jährlich wiederkehrendes After X-Mas Programm gegönnt und bin in die Boa gehoppelt und habe mich mit meinen Freunden getroffen. War nett und hat mir viel Lästerinput gegeben! Zuerst einmal waren natürlich alle Fossilien da – die glaube ich ein Klappbett in der Disco stehen haben, weil sie seit nun mehr dreißig Jahren immer da sind. Der Rest war fremd, der Gattung Versicherungsvertreter und Autoverkäufer und unbedingt Notgeil! Die Mädels dazu entweder Marke Ische oder Frisösengaby und willig. Sehr lustig, denn ab Mitternacht bissen sich die Gäste in allen möglichen Ecken und Stellungen in den Kopf.

Es wird wohl vermutlich in neun Monaten eine Discofoxbabyschwemme geben. Neben mir saß ein Typ auf einem Barhocker, der tatsächlich seinem Kumpel stolz erläuterte, dass er zu Weihnachten Potenzpillen geschenkt bekommen hätte und diese auch gleich ausprobieren müsste. Was aus dem Ständerboy geworden ist weiß ich nicht, ich war heil froh als er mit einer Chantalle aus dem Osten von Deutschland das Weite gesucht hatte. Nun meine Bekannten und ich hatten den Wunsch noch ein wenig weiter zu ziehen und wir gingen in den Lichtblick zur Weihnachtsparty.

Es liefen die ganzen alten Lieder von ACDC über Techno und was sonst noch und die Stimmung war fulminant (lag auch an den Wodka Bull). Jedenfalls lungerte ein kleines Frettchen im Ölaugenlook an der Bar rum und sprach mich und eine Bekannte an. „Ey grrrraaaaasssss und konkret - Aldde wie alt bisch Du?“ sprach das Teilchen uns an, die Antwort war hart aber herzlich: „Ey Aldder, voll vierzisch und voll konkret verheiratet und du könntesch direkt mein Sohn sein ey“. Der Dönerbruder verschwand so schnell wie eine Sternschnuppe am Himmel und sprach in seinem Businessdeutsch sofort andere Mädels an.

Neben uns lungerte ein nicht ganz schlecht aussehendes Singleteilchen an der Bar herum, der sich zwar die Augen fast verrenkte um uns anzuglotzen, aber nicht den männlichen Mumm besaß sich zu artikulieren. Er verschwand dann auch plötzlich – allerdings vermutlich unter der Bar um ein Nickerchen zu machen. Meine Bekannte und ich erörterten dann, dass es recht schwer wäre adäquate Menschen kennen zu lernen. Meine Bekannte ist eine sehr attraktive Frau, lustig, humorvoll und ich kann mir einfach nicht vorstellen, warum so ein positiv wirkender Mensch, keinen Partner kennen lernt.

Ich habe ja meinen Mister Stringer, habe aber auch Augen im Kopf und finde es sehr schwer nette Männer (keine Ersatzteile) auszumachen. Liegt auch daran, dass von den Kumpels keiner mehr ne ordentliche Kinderstube hat und mal ein wenig zuvorkommend ist. Jetzt frag ich mich halt langsam, ob es beim Weggehen nur noch ums poppen geht –siehe den Viagraboy von oben – und alle Singles zwischen dreißig und fünfzig mit pränatalen Beziehungsspätfolgen zu kämpfen haben und nicht mehr fähig sind, sich ordentlich und ohne gleich mit der Türe ins Haus zu fallen, vorzustellen.

Der Gipfel des Glücks war mein Taxifahrer, der mich heimbringen sollte – der mir morgens um fünf die Frage stellte – ob ich nicht eine Freundin für ihn hätte?!? Hallo? Ich hatte mit meinen sechs Wodka Red Bull und meinem Magen zu tun und außerdem kein Vermittlungsschild auf der Stirn kleben. Geht’s noch?

Keine Kommentare: