Sonntag, 11. November 2007

Autofahren auf dem Land

Heute bin ich auf dem Weg zurück in die schönste Landeshauptstadt Baden-Württembergs, die nicht mal von Heizpilzen verschandelt werden kann. Da denke ich mir, ich bräuchte eine kleine Wegzehrung aus dem schottischen Schnellimbiss. Also bin ich von der Bundesstraße abgerutscht und sah mich dann einem kleinen Problem gegenüber. Der Vorort von Stuttgarthausen hat offensichtlich entweder einen Supersonderverkauf beim besten Großhändler im Ort gemacht oder irgendjemand hat alles verschenkt oder es war das einzige Dorffest in 10 Jahren. Da war also die Hölle los.
Das war ja nicht weiter schlimm, ich hatte es ja nicht eilig.
Dann biege ich also im Schneckentempo (2m pro 2 Minuten) nach rechts ab, wobei aber auch die von Linksabbieger auf diese Spur drängen. Was macht der gemeine Autofahrer dann?? Na?? Rüchtüüüch! Reißverschlußverfahren. Immer abwechselnd. Sehr schön.

Dann biegt Mami mit poppigen und fetzigen Haarschnitt Mitte 30 (die Tussi, nicht der Haarschnitt – obwohl? Vielleicht), Fleischerfachverkäuferin (sie sah so aus, nicht dass ich was gegen Fleischfachverkäuferinnen hätte), vorpupertären Knürpels neben sich, auch ab und wir treffen aufeinander. Ich denke mir noch, dass das wahrscheinlich lustig werden könnte. Dann kam es zum Showdown: nach dem populären Verkehrseinfäderlungsverfahren hätte ich mich vor sie gesetzt. Ich fahre also vor, sie auch. Ich zuckel weiter, sie auch. Dann zeige ich nach vorne, schau sie an und gestalte mit meinem Mund: darf ich bitte (ja ich habe bitte gesagt) da rein? Was macht die Schrabnelle. Schüttelt ihren vorstadtfriseurverschandelten Kopf, dass die Hängebäckchen schaukeln: NEIN, DICH LASS ICH DA NICHT REIN!! Gut. Dann halt nicht.
Ich fahre nach vorne. Dann latscht sie auf die Hupe und schaut mich kampfeslustig an. Dann fahre ich weiter nach vorne, sie zentriert sich auch in die Lücke, hat aber ein Problemchen: nen lila Polo und auch noch Angst drum. Ich dränge sie langsam ab, dann gibt sie auf.
Da ich ja aber gar nicht zu dem vermaledeiten Fest wollte, bin ich dann die 30 Meter auch noch an dem Stau links auf der Gegenspur vorbei gefahren und rein in den Drive-in.

Die Pommes habe ich mir echt erkämpft. Ich wollte eigentlich Madame Neidhammel fragen, wo ihr Problem liegt. Ob sie die Straßenverkehrordnung nicht kennt, Teamwork auch ein Fremdwort ist, oder ob sie einfach nur frustriert ist, aber ich hoffe, sie hat gaaanz viel auf dem Dorffest geschenkt bekommen. Und ich hoffe auch, dass der Knirps neben ihr, den Finger aus seiner Nase bekommen hat und der Popel, den er dann bestimmt gegessen hat, nicht komplett verseucht war.

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