Sonntag, 18. November 2007

Parkplatzsuche am Samstagnachmittag im Breuningerland

Gestern hatte ich mein ganz persönliches Dejavue im Breuninger Land in Sindelfingen, bei der Parkplatzsuche um 16 Uhr.
Es war recht unkoordiniert – obwohl lauter Ordner mit quittengelben Ordnerjacken und Philonen durch die Gegend gelaufen sind, allerdings mit einem recht resignierten Gesichtsausdruck und dem Gedanken, den Job auf der Stelle hinzuschmeißen.

Meine Freundin und ich standen gefangen auf Parkdeck 1, zwischen parkenden Autos, wartenden Autos und egoistischen Autofahrern, vorne hinten, rechts links – es ging nichts mehr. Anstatt weiter zu fahren oder im Reißverschlussverfahren Autos aus den Quergängen in den Hauptgang rein zulassen, glotzten die meisten blöden Dackel Löcher ins Lenkrad und fuhren dem Vordermann so auf (no niemand roilasse – gelle), dass nicht mal mehr ein 80 Gramm Papier zwischen die Stoßstangen gepasst hätte.

An dieser Stelle Grüße ich recht herzlich die zwei BMW-Fahrer, smarte 30 Jahre, marke arroganter Pinsel ohne Inhalt in der Hose, in dem BMW mit stumpfsinniger EDV-Firma-Beschriftung in Klosettblau, die es nicht für nötig fanden, mich rein zu lassen, nur debil grinsten, als sie an uns vorbei fuhren und jetzt dafür sicherlich mit Schock im Krankenhaus liegen, da ich rasant direkt auf die Fahrertür zugesteuert bin und einen Millimeter davor abgebremst hatte – nicht zu vergessen, dass mein böser Finger aus versehen nach oben geschnellt ist (hihihi). Die waren Käsebleich und haben herrlich blöd aus der Wäsche geschaut. Das hat mich für die Warterei sehr entschädigt. Nach einer Stunde hatte ich einen Parkplatz gefunden – einen sehr schmalen, aber immerhin.

Was jetzt kommt ist Kino. Ein älterer Herr blieb stehen, glotzte mir beim Einparkvorgang zu. Lief um mein Auto herum – nach dem Motto – die Tussi fährt sicherlich gleich dem Nebenmann eine Delle rein – und dann gehe ich petzen, anzeigen und stänkern! Ich war auf 200 der Erregungsscala, riss die Türe auf und brüllte den Knülch an: „Sie glauben wohl nicht, dass Frauen einparken können – HÄ?!“ Der Mann war so verschüchtert und erschrocken, dass er sofort panisch weglief und ich mich nun fühle, wie ein Rübezahl für Rentner!

Flutsch – war ich wie ein junger Einparkgott ohne rangieren in der kleinen Lücke und entschwand mit meiner lieben Freundin gutgelaunt ins Kaufhaus!

Ich mache mir nun ernsthaft Gedanken, ob bei mir die gute Erziehung meiner Eltern versagt hat und ich zum Menschenhasser werde. Aber ich bin auf den Nenner gekommen, dass meine bösartigen Interaktionen lediglich eine Reaktion - auf vorhergegangene Aktionen der Mitmenschen sind und ich nun überhaupt kein schlechtes Gewissen habe!

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