Törööööh! Hellauule, Alaaf, kaum sind die Christbaumkugeln mottensicher auf dem Speicher verstaut, muss man sich in diesem Jahr schon Gedanken um die 5. Jahreszeit machen. Also grubelt man das Konfetti aus dem Locher, dass man ein Jahr lang sorgsam im Büro gesammelt hat und da man nur die weißen Vorgänge 2007 bearbeitet hat, geht man bei den Kollegen von den grünen und roten Vorgängen vorbei und tauscht. So hat jeder buntes Konfetti.
Langsam stellt sich natürlich auch die Frage, als was man an Fasching „geht“. Als Streichholz - sehr puristisch, weil unten rum nix an und oben ein roten Kopf, könnte bei kaltem Wetter auch abgefrorene Körperteile oder eine doppelseitige Lungenentzündung bedeuten.
In die Verkleidung als Mumie II vom letzten Jahr, will man auch nicht mehr so richtig rein, denn das hatte 2007 bedeutet, nix trinken, nix sprechen und das Laufen mit den zusammengebundenen Beinen war auch nicht so dolle. Hm, was könnte man also machen?
Hier ein paar eigenwillige aber dennoch mögliche Kostümierungsvorschläge: Politesse zum Beispiel! Gut, es könnte sein, dass man von Menschen auf der Straße rüde angepöbelt wird. Aber ich denke an die lukrativen Nebeneinnahmen, die man auf dem Weg zum Faschingsumzug generieren kann - Autos stehen ja überall falsch. Auch nett eine Verkleidung als WKD Mitarbeiter - rein in die Dönerbude - einen Döner zur amtlichen Prüfung verlangt, schiebe dafür fachmännisch einen Fieberthermometer zwischen das Fleisch zur Temperaturprüfung - sieht professionell aus, esse zum Geschmackstest das Teilchen schnell auf und murmle was von „Prüfung bestanden“.
Oder doch eher das gut gepolsterte Biene Maja Outfit vom Vorjahr, in dem man aussieht wie eine schwangere, gelb-schwarz gestreifte Tonne und man sich gut gepolstert durch die Mengen rammen kann, aber das Problem hat, dass die ausladende Form einen daran hindert, zum Drink an der Bar zu greifen.
Ich selbst werde es wohl wie in jedem Jahr machen. Da ich mir keine Kamellen an den Kopf schmeißen lassen möchte, ich auch nicht auf Tuchfühlung mit einem blauen Teletubbi oder Schwaben-Cowboy gehen will, werde ich zuhause bleiben.
Auch den Fernseher werde ich ignorieren, denn da kommen nur die Live-Übertragungen von Kölle und Mainz (wie es singt und lacht), bei denen der Kegelclub aus Mettmann bei 10,5 Promille, schunkelnd und grölend übertragen und an Stellen der Büttenreden gelacht wird, wo es effektiv nichts zu lachen gibt. Bei dieser Freudenbekundung rutscht dann auch noch das Gebiss aus den Lippen und Hans-Franz sieht plötzlich aus wie ein wilder Keiler. Am Aschermittwoch ist alles vorbei, und lustig sein ist kein Zwang mehr.
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