Freitag, 25. Januar 2008

Dienstagnacht und Frittenfett

Die Ausgangslage ist Folgende: ich wache Dienstagnacht gerne mal nach 24 Uhr auf, von dem Geruch nach Zaizikki und alterndem Pommesfett.
Nicht das ich jeden Dienstag im Dönerimbiss einschlafe – das würde mein Prada-Kostümchen mir sehr übel nehmen.

Nein Mr. Stringer hat Dienstag seinen Skat-Abend, den Abend der Abende in der Woche. Jedenfalls verbringt er diesen immer in Zuffenhausen bei einem Griechen. Die Kneipe ist recht volkstümlich eingerichtet, mich würde es auch nicht wundern, wenn plötzlich ein Esel hinter dem Tresen grasen würde, es hängen Wimpelchen von der griechischen Drittligistenmannschaft des Brusthaarwachstums an der Wand und irgend wo ist auch eine Panflöte liebevollst an die Wand gedübelt. So sitzen die Jungs wie Mister Stringer und sein bester Freund Dagobert Duck, Rallymero und wie sie alle heißen, zwischen musikalischen Ergüssen von Peter Alexander und Roy Black herum, klopfen sehr männlich Skat und kontaminieren sich mit Gesundheitsgefährdenden Speisen.. Sie haben sogar einen Stammtischaschenbecher auf der gehobelten Eiche stehen und Vorrang beim Seating, was heißt, sollte sich eine großporige fremde Säufernase an den Tisch setzen, kommt der kleine Griechenwirt (ein Kopf größer als eine Thermoskanne) sogleich mit auftoupiertem Brusthaar um die Ecke und schafft Ordnung.

Jedenfalls sitzen die Buben den ganzen Abend im Dunst von Frittenfett, das man nicht mal mehr zum Umweltautofahren verwenden würde, Hackbällchengeruch und Zaizikkimeuchel. Und da das nicht nur äußerliche Anwendung findet, sondern man auch noch eine griechischorthodoxe Schlachtplatte verdrückt, dünstet Mann auch noch aus den Poren den widerlichen Gestank ab. In der Nacht, wenn Mr. Stringer sein müdes Haupt vom skateln dann neben mich bettet und mir einen Gutenachtkuss aufhaucht – fall ich ohnmächtig aus dem Bett!

Nicht nur mir geht das so, auch die anderen Gattinnen der Mitspieler stören sich an so viel Antiduft. Jede von uns hat eine andere Strategie: der eine Stinkige muss sich schon auf der Straße ausziehen, der andere wird mit neutralisierendem Raumduft eingestäubt und ein Dritter muss sich unter der Dusche mit Sakrotan abreiben. Ich wünsche mir eine Neutralisierungspistole, mit der ich meinen Old Stringer blitzdingsen könnte, damit er diesen rünstig, zünftigen Geruch der Insel Lesbos sofort verliert.

Jungs – spielt doch einfach ab sofort Dienstags bei Douglas Skat – dann könntet ihr uns Mädels noch ein gut duftendes Mitbringsel aufs Kopfkissen legen!

Keine Kommentare: