Ciao! Am Freitag war ich mit Mr. Stringer in Venedig. Wir hatten Glück, die Sonne hat mit uns um die Wette gestrahlt und die Touristen und Seniorenmassen hatten sich in Grenzen gehalten. Das Heilige Blechle in einer Tiefgarage am Hafen geparkt – den Schlüssel mussten wir im Auto stecken lassen (wenn ich mit meinem Auto gefahren wäre, hätte ich mir Venedig von der Parkgarage aus angesehen…), ab in eines der Vaporetti, den Wasserlinienschiffen in Venedig und ab bis S. Zaccaria, einer Anlegestelle. Danach zu Fuss durch fast ganz Venedig gestampft. Es gab einiges zu bestaunen. Ein paar Hardcorejapaner sind an den Gondeln grinsend Schlange gestanden und haben noch viel grinsender die Gondeln fast zum kentern gebracht beim ein- und aussteigen, denn sie wollten gleich mindestens zu zehnt in einer Gondel Platz nehmen.
Auch auf dem Markusplatz haben sich Amerikaner in kurzen Hosen und weißen Socken Taubenfutter gekauft und sich von den fliegenden Erregerschleudern auf Armen, Schultern und Kopf erklimmen lassen, wo ich mir doch die Frage stellen muss, warum sich Amerikaner später im Hotel, keimfrei eingeschweißte Zahnputzgläser bestellen und auf dem Markusplatz mit den Bakterienschleudern auf Tuchfühlung zu gehen. Passt nicht wirklich. Ich habe mit Mr. Stringer Abstand gehalten – ich werde sicherlich auch in zwanzig Jahren keine Tauben auf dieser Welt füttern – ich kann diese Federfetzen absolut nicht leiden!
Weit weg von freundlichen Japanern und Amerikanern die nun mit Taubendreck bekleckert waren, sind wir durch die etwas weniger frequentierten Teile Venedigs geschlendert, in die sich seltener Touristen verirren, haben eine sehr empfehlenswerte Osteria gefunden und ich habe die beste Pizza meines Lebens gegessen!
OSTERIA PANE VINO C.lle dei Botteri - S.Polo,1544 ph. +39.380.4108446 // Closed Tuesdays. Nach einem süffigen Liter sündigen Weines, hatten wir einen ordentlichen Zacken und sind weiter kreuz und quer durch die Stadt getrabt.
Ich habe Mr. Stringer noch genötigt, in allen Boutiquen zu stöbern die auf dem Weg lagen, was er brummend über sich ergehen lies. Am Abend, mit mindestens einem Zentimeter weniger Profil auf meinen Converseturnschuhen, standen wir in der Garage im Hafen und unser Auto war tatsächlich auch noch da! Venedig ist immer wieder schön, allerdings nur in der Nebensaison, ansonsten wird man sicherlich nichts sehen, außer Digicams, Tennissocken und desorientierten Touristen.
Dienstag, 23. Oktober 2007
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