Montag, 27. August 2007

lebendige Pöller

Wie Miss Marple ja schon verraten hat, bin ich in Sachen Autofahren eine gespaltene Persönlichkeit. Ich gebe mich mit vorliebe der sinnlosen Raserei hin und lasse mir bei zarten 230 km/h gerne eine Sommerlüftchen um die Nase wehen.
Wenn ich aber gegen lebendige Pöller kämpfen muss, dann ist es rum. Dann wird das heilige Blech (und ganz untypisch für eine Tusse - das Blech ist echt heilig) zum Rammbock.
Ich flattere gerade mit einem gutaussehnden Kumpel in die City meiner Kindheit und freue mich schon sehr auf das Markfrühstück um 12 Uhr am Sonntag, da springt mir doch dieser saupreußische Pöller in den Kotflügel. Der Kumpel wollte noch was sagen, aber elegant und nonchalant wie ich nunmal bin, bin ich zügig dagegen gerasselt und habe geparkt (die Delle verdeckt durch die Hauswand). Um mir das Frühstück nicht zu verderben, bin ich erstmal ins Cafe, um den sonnigen Tag zu begrüßen. Da Dellen selten wegzuzaubern sind, Pöller aber wirklich leben, wird die Beule auch nachher noch da sein.
Ja, sie ist noch immer da. Der Autoverkäufer meines Vertrauens hat sich auch sehr geehrt gefühlt, aber mir glaubhaft versichert, dass ich auch einfach so auf nen Kaffee hätte vorbei kommen können. Ich müsste nicht gleich ein Vermögen in die Schrottpresse würzen.
Nein, so schlimm ist es nicht. Das Auto fährt noch immer 230 km/h mit offenem Dach und man sieht den Schaden kaum.

Allerdings würde ich mich sehr über ein Tschungeltraining bei Miss Marple freuen, denn Frau kann parken! Sie ist ja mit dem Problem aufgewachsen und lebt schon ihr leben lang in Stuttgart. Da kann man das mit Highheels und Stiftrock, ohne dass was verrutscht und sie pinselt sich dabei noch die Lippen in Küssmichrot.

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