Es ist Montag 9.15 Uhr,
der Tag der Stress bedeutet. Meine E-Mailaccount quillt über, mein Körper ist noch müde und unwillig und am Wochenenfang finde ich auch meine Krähenfüsschen Krater tief. Vor allem frage ich mich, wie ich die ganzen Papierberge bewältigen soll?! Ich will wieder ins Bett! Heute früh war es wieder der Kampf - aufstehen, Kaffee machen, sich die Pfoten an der heißen Tasse verbrühen, Feuer nicht finden (für die Friedenszigarette), das ganze Haus nach einer Feuerquelle durchsuchen, ein zerbröseltes Streichholz finden und hoffen dass der Kopf beim zünden nicht abbricht, zerfläddert oder ausgeht, endlich die Zigarette anzünen.Bei dem Stress vergessen wo die Tasse mit dem frisch gebrühten Kaffee steht, wieder suchen, endlich alles bei einander haben und durch den Zeitverlust des Suchens in Wallungen kommen. Unter der Dusche einen Heulkrampf bekommen, da das farbunterstützende Shampoo leider leer ist und auch nur noch ein Shampoo da ist, wo man weiß, dass die Haare danach scheiße beschwert, traurig an den Ohren herunterhängen und es ein bad-hair-day werden wird.
Beim restaurieren des müden Gesichts, zielsicher das Mascarabürstchen in die Pupille rammen, danach ein rotes kleines Auge haben und das andere weil aus Reflex zugekniffen, umrandet und verschmiert mit schwarzer wasserfester Mascara. OK die Optik sieht jetzt aus wie eine Zusammenfassung Marylin Manson und Karl Dall. Nach dem Kampf im Gesicht, der Kampf mit der Frage "was ziehe ich an?" und dem Entschluss: "Egal" Mit diesen Wiedrigkeiten ist doch schon am Montag das Selbstbewusstsein bei Minus Fünf und man schleicht mit einem immer noch tränenden und somit wieder abgeschminkten Auge ins Auto, fährt fast blind ins Geschäft und hofft darauf, nicht unbedingt an dem heutigen Tag neben einem Auto voller Sahneschnitten an der Ampel zum stehen zu kommen und ein "ho ho ho wie sieht die denn aus" zu Ohren zu bekommen. Gut also die Sommenbrille Marke: Puck-die-Stubenfliege auf die Augen und alles ignorieren was links und rechts von einem geschieht. Vor lauter Anstrengung hätte ich beinahe einen Fahrradfahrer übersehen, der mir nachgebrüllt hat "Tussi, haste keine Augen im Kopf???" und ich habe so vor mich hingebrummt: "Nö - nur noch eins was einigermaßen funktioniert..."
Ich hoffe, dass ich mich für den Rest der Woche besser im Griff habe und mich besser konditioniere. Es kann nur besser werden! Dazuhin kommt, dass ich mich heute Früh im Wahn auf die Waage gestellt habe und ich seither das Gefühl habe, dass meine Hosen unfreundlich eng sitzen. Zu heiß gewaschen habe ich sie nicht... Was könnte das nur sein? Führen Hosen ihr eigenleben und schrumpfen mit der Zeit selbständig zusammen? Sitzen kleine Zwerge in meinem Kleiderschrank und nähen heimlich nachts meine Klamotten kleiner? Fragen die wir hoffentlich hier mit der Zeit klären können!
Wie dem auch sei, ich nehme den Kampf nun mit dem verhexten Montag auf!
Nun ist es schon um die Mittagszeit 12.30 Uhr und mein Gemüht schlägt eine kleine Tischlaola! Habe ich doch die ersten Arbeitsstunden des bösen Montags gemeistert. Mein Auge funktioniert wieder und nach diversen doppelten Espressi wacht auch mein innerstes Ich langsam auf! Leider auch mein Magen - der etwas verstimmt brummt, da ich Nahrung jeglicher Art verweigere. Meine Hose zwickt auch nach drei stündiger Essensabstinenz noch und ich vermute sehr stark, dass ich meine Blitzdiät doch etwas ausdehnen muss. Mit neununddreißig plus ist es irgendwie nicht mehr so prickelnd mit dem abnehmen. Früher - ja früher hat man mal murrig einen Obsttag eingelegt und blitz schnell ein Kilöchen weniger gehabt... Heute wiederum braucht man Wochen um ein paar Gramm um die Hüften rum zu verlieren - leider merkt man das an den Hosen nicht, weil die Haut ein wenig an Spannkraft verloren hat, die Erdanziehung einwirkt und man immer noch eine Schwimmringanmutung an der Tallie anhaften hat. Die wiederum kollidiert mit dem Hosenbund - der nach wie vor wie ein Fels in der Brandung die Tallie zuzüglich Schwimmring unterteilt. Ich fühle mich wie das gute alte Michelin-Männchen, dass es nie auf die Vouge-Titelseite geschafft hat. Ich fand es früher recht häßlich - das ist sicherlich die späte Strafe vom Michelinmann!!! Quasi modernes Voodoo für die Frau. Wir haben heute 35 Grad im Schatten, somit fällt auch mein Bauch-und-Hüfte-weg Panzer aus, der mich zwar in rassante Formen unterteilt - heute aber eher wie ein Saunaanzug wirken würde. Dieser Panzer ist die absolute Rettungsinsel für mich. Allerdings vermeide ich auch die Situation, mich eventuell vor anderen unschuldigen Menschen aus diesem Panzer auspellen zu müssen. Es wäre ein erschreckend desillusionierendes Bild. Ich würde sagen, dass sich ein jugendlicher Liebhaber sofort von der Biotonne stürzen würde, wenn er diesen Anblick der physikalischen Erdanziehungskraft miterleben müsste.
Nun gut, ich schweife ab. Der erste Papierberg ist erledigt nun muss ich nur noch die anderen ilustren Häufchen bearbeiten. Werd ich nun hoffentlich unbeschadet schaffen. Mal sehen was der Nachmittag an Späßchen bereit hält! Ich bitte nur Positivstes!
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